Die Maßnahme fordert die Einführung einer bundesweiten Erstzulassungssteuer für Pkw, die sich am CO2-Ausstoß und dem Gewicht des Fahrzeugs orientiert. Die Steuer soll ab dem ersten Gramm CO2 erhoben und mit steigenden Emissionen progressiv erhöht werden. Um den Umstieg auf emissionsfreie Mobilität zu beschleunigen, sollen die Steuersätze im Zeitverlauf schrittweise angehoben werden.
Die geringe Emissionsreduktion bei Pkw-Neuwagen und die stetig steigende Pkw-Verkehrsleistung sind wesentliche Gründe für die schlechte Klimabilanz des Verkehrssektors in Deutschland 1. Eine Trendänderung ist nicht in Sicht2, denn es fehlen Anreize, auf große, schwere und verbrauchsintensive Pkws zu verzichten – obwohl diese nicht nur klimaschädlich sind, sondern auch weitere negative Effekte haben, wie z.B. durch Feinstaub und Stickoxide-Emissionen, Ressourcenverbrauch durch Produktion und Nutzung, Platzbedarf durch Fahren und Parken, Stau- und Lärmverursachung.3
Eine CO2- und gewichtsabhängige Erstzulassungssteuer setzt gezielt am Punkt der Fahrzeuganschaffung an – dort, wo langfristige Emissionen und Ressourcenverbräuche entschieden werden. Im Unterschied zur laufenden Kfz-Steuer, die bei Kaufentscheidungen oft nicht berücksichtigt wird, entfaltet sie durch ihre Einmaligkeit und Sichtbarkeit eine deutlich stärkere Lenkungswirkung.
Im Vergleich zu aufwändigen Infrastrukturmaßnahmen oder komplexen Förderprogrammen ist eine solche Steuer einfach umsetzbar, administrativ gut integrierbar und gleichzeitig hoch wirksam. Internationale Beispiele – etwa aus den Niederlanden, Dänemark oder Norwegen – belegen, dass CO2-basierte Zulassungssteuern zu spürbaren Reduktionen der durchschnittlichen Fahrzeugemissionen geführt haben (s. Praxisbeispiele).
Lediglich neun der EU-Staaten erreichten 2024 das EU-Flottenziel von 93,6 g/ CO2 für neue Pkw und leichte Nutzfahrzeuge. Jedes dieser Länder erhebt eine CO2-basierte Erstzulassungssteuer (S. 6).
Quelle: Greenpeace e.V., FÖS (2020)
Mit Abstand die geringsten durchschnittlichen CO₂-Emissionen für Neuwagen im Jahr 2024 hatte Norwegen mit 11,8 g CO₂/km [Quelle 07]. Darauf folgten Schweden und Dänemark mit jeweils 59,1 bzw.59,4 gCO₂/km. Deutschland liegt mit 117,1 gCO₂/km auf Platz 16 und damit deutlich näher am Schlusslicht Slowakei (137,7 g CO₂/km) als an den Spitzenplätzen.
Quelle: Statista (2025a)
Die durchschnittlichen CO₂-Emissionen von Pkw-Neuwagen in Deutschland sind von 2022 bis 2024 von 109,6 g CO₂/km um 9,3 Prozent auf 119,8 g CO₂/km angestiegen.
Quelle: Statista (2025a)
Neu zugelassene Autos in Deutschland werden immer schwerer. Der Grund dafür liegt unter anderem in der wachsenden Beliebtheit von SUVs. Während der Hubraum neu zugelassener Verbrennungsmotoren seit 2005 trotz steigender PS-Werte rückläufig war, stieg das Gewicht kontinuierlich und unabhängig von der Antriebsart an (Statista 2025bc ).
Quelle: Statista (2025b, 2025c)
Rechtliche Grundlage
Die Erstzulassungssteuer kann als “Hebesatz” im Kraftfahrzeugsteuergesetz eingeführt werden.
Ausführliche Maßnahmenbeschreibung
Die Maßnahme sieht die sofortige Einführung einer einmaligen Steuer vor, die bei der Neuzulassung eines Fahrzeugs zu entrichten ist. Ihre Höhe orientiert sich progressiv am CO2-Ausstoß und linear am Fahrzeuggewicht.
CO2-Komponente
Die CO2-Komponente ist progressiv ausgestaltet, da Fahrzeuge mit höherem Ausstoß überproportional zur Klimabelastung beitragen und zugleich tendenziell häufiger von einkommensstärkeren Haushalten angeschafft werden. Die Steuer setzt ab einem Ausstoß von 51 g CO2/km ein und steigt stufenweise an:
• 51–95 g/km: 20 Euro pro Gramm
• 96–120 g/km: 70 Euro pro Gramm
• 121–150 g/km: 120 Euro pro Gramm
• 151–170 g/km: 180 Euro pro Gramm
• 171–210 g/km: 260 Euro pro Gramm
• ab 211 g/km: 400 Euro pro Gramm
Beispiel: Ein Fahrzeug mit einem CO2-Ausstoß von 95 g/km würde mit 900 Euro besteuert (45 g × 20 Euro). Ein Fahrzeug mit 120 g/km käme auf eine Steuer von 2.650 Euro (45 g × 20 Euro + 25 g × 70 Euro).
Diese Staffelung orientiert sich am Vorschlag von Greenpeace/FÖS (2020/2025) 10 und liegt im internationalen Vergleich unter den Sätzen der Niederlande, aber über denen von Frankreich 11 – und gewährleistet eine spürbare, aber sozial gestaffelte Lenkungswirkung.12
Gewichtskomponente
Die Gewichtskomponente – basierend auf einem Vorschlag von Agora Verkehrswende (2022) – ergänzt die CO2-Bepreisung: Sie setzt ab einem Leergewicht von 500 kg ein und beträgt 30 Cent pro Kilogramm über diesem Schwellenwert. Dadurch werden besonders schwere Fahrzeuge höher belastet – unabhängig vom Antrieb –, was sowohl Raumverbrauch, Infrastrukturbelastung als auch Feinstaubemissionen adressiert.13
Wirkung einer CO2- und gewichtsbasierten Erstzulassungssteuer
Die Kombination aus einer linearen Ausgestaltung der Gewichtskomponente mit Freigrenze und einer progressiv gestalteten CO₂-Komponente entspricht dem Verhältnis der verursachten gesamtgesellschaftlichen Kosten und stellt gleichzeitig sicher, dass eine Anreizwirkung für emissionsfreie Fahrzeuge gewährleistet wird, indem schwere Elektroautos weiterhin günstiger bleiben als vergleichbare fossil betriebene Fahrzeuge.13
Die Steuer greift genau zum Zeitpunkt der Kaufentscheidung – und korrigiert damit systematische Verzerrungen im Entscheidungsprozess. Studien zeigen, dass laufende Kosten wie die Kfz-Steuer von vielen Käufer:innen unterschätzt oder gar nicht berücksichtigt werden. Eine einmalige Zahlung wie die Erstzulassungssteuer hingegen ist deutlich sichtbarer und präsenter und fließt laut Befragungen wesentlich stärker in die Kaufentscheidung ein.14
Ein Vergleich mit anderen europäischen Staaten zeigt: Länder mit CO2-basierten Zulassungssteuern, wie z.B. die Niederlande, Dänemark, Norwegen oder Schweden, haben deutlich niedrigere durchschnittliche Emissionen bei Neuzulassungen als Deutschland. Die durchschnittlichen CO₂-Emissionen pro Neuwagen lagen dort 2024 unter 70 g/km – in Deutschland dagegen bei rund 117,2 g/km – und damit über dem Wert von 2022 (106 g/km).7
Über die Anreizwirkung bei der Kaufentscheidung hinaus schafft die Maßnahme auch Anreize für Hersteller, emissionsärmere und leichtere Modelle auf den Markt zu bringen – und unterstützt so langfristig die Transformation des Pkw-Sektors.
Verteilungswirkung
Auch sozialpolitisch ist die Maßnahme tragfähig: Sie betrifft in erster Linie höherpreisige und leistungsstarke Fahrzeuge, die vorwiegend von Haushalten mit mittlerem und hohem Einkommen gekauft werden. Menschen mit geringem Einkommen, die selten Neuwagen anschaffen, sind kaum betroffen.15
Schätzungen von Greenpeace/FÖS gehen im ersten Jahr von bis zu 8 Mrd. Euro an Einnahmen aus – Mittel, die gezielt für die Förderung emissionsfreier Mobilität oder sozialer Ausgleichsmaßnahmen eingesetzt werden könnten. Da die Steuer eine Lenkungswirkung entfaltet und der durchschnittliche CO2-Ausstoß bei Neuzulassungen sinkt, würden die Einnahmen in den Folgejahren entsprechend abnehmen.16
Dauerhafte Lenkungswirkung sichern
Um die Lenkungswirkung dauerhaft zu sichern, sollten die Steuersätze zum einen jährlich an Preisentwicklungen angepasst werden – wie es u.a. in den Niederlanden, Schweden und Dänemark bereits üblich ist. Eine solche Indexierung verhindert eine schleichende Entwertung der Steuer durch Inflation und wurde auch von der EU-Kommission empfohlen.17 Zum anderen sollten sie über die Zeit progressiv ansteigen, um eine zeitnahe Lenkungswirkung hin zu emissionsfreien Antrieben zu garantieren.18 Norwegen z.B. hat eine solche Anpassung seit Einführung der CO2-basierten Erstzulassungssteuer im Jahr 2007 jährlich vorgenommen.19
Einsparpotenzial
Das Wuppertal Institut und Prognos haben in Modellierungen die Auswirkung der Einführung der vorgeschlagenen Erstzulassungssteuer im Jahr 2022 untersucht. Das Wuppertal Institut ermittelte für die Jahre 2022-2030 ein CO2-Minderungspotenzial von insgesamt 28.537.000 t CO2, das sind pro Jahr durchschnittlich 3,17 Mio. Tonnen CO2. Prognos ermittelte für das Jahr 2030 eine Reduktion der CO₂-Emissionen um 2,8 Mio. Tonnen CO2.20
Austrup und Kaul (2020) haben untersucht, wie sich die Emissionen in Deutschland entwickelt hätten, wenn Deutschland wie die Niederlande im Jahr 2007 eine Erstzulassungssteuer eingeführt hätte. Der durchschnittliche CO₂-Emissionswert der Neuwagen war 2001 in Deutschland ähnlich wie in den Niederlanden und nahm in beiden Ländern bis 2007 einen ähnlichen Verlauf. Wenn Deutschland die Steuer 2007 eingeführt hätte, hätten die durchschnittlichen CO₂-Werte der Pkw-Flotte in Deutschland im Jahr 2020 bei 91 statt 114 gCO₂/km gelegen. Die Gesamtemissionen hätten 139 statt 146 Mio. Tonnen CO₂ betragen, was einer Emissionsreduktion von 5 Prozent entspricht. Diese Einsparung wäre mit der Zeit weiter angestiegen, da infolge dieser Steuerreform emissionsintensive Verbrenner nach und nach aus dem Bestand ausscheiden und durch neue, emissionsärmere ersetzt werden.21
Hintergrund
Die CO2-Flottengrenzwerte der EU legen fest, wie viel CO2 neu zugelassene Pkw im Durchschnitt pro Kilometer ausstoßen dürfen. Seit 2020 gilt ein Zielwert von 95 g CO2/km nach NEFZ. Der NEFZ (Neuer Europäischer Fahrzyklus) war lange Zeit das Standard-Messverfahren, gilt jedoch als unrealistisch, da er typische Fahrbedingungen nicht abbildet. Deshalb wurde er schrittweise durch das realitätsnähere WLTP (Worldwide Harmonized Light Vehicles Test Procedure) ersetzt. Die Umrechnung: 95 g/km NEFZ entsprechen rund 119 g/km WLTP.22
Für das Jahr 2025 ist eine Reduktion um 15 % gegenüber dem 2021er-Wert vorgesehen – der Zielwert sinkt damit rechnerisch auf etwa 93,6 g/km WLTP. Ab 2030 folgt eine weitere Reduktion auf 55 % Senkung gegenüber 2021. Überschreiten Autohersteller diese Grenzwerte, müssen sie 95 Euro pro Gramm CO2 und Fahrzeug an Strafzahlung leisten.23
Deutschland selbst ist von den Strafzahlungen nicht direkt betroffen, da die CO2-Grenzwerte auf Herstellerflotten und nicht auf Länder bezogen sind. Allerdings liegt der Durchschnittswert der in Deutschland neu zugelassenen Pkw deutlich über dem EU-Ziel: Laut Europäischer Umweltagentur (EEA) betrug er 2024 rund 117,2 g/km (WLTP) – im europäischen Vergleich ein hoher Wert. Länder wie Dänemark (60,3 g/km), Schweden (62 g/km) oder die Niederlande (65,3 g/km) schnitten deutlich besser ab. 7
In Deutschland waren die durchschnittlichen CO2-Emissionen bei Neuwagen nach einem vorübergehenden Rückgang erneut gestiegen – vor allem seit 20227, was auf den Trend zu größeren, schwereren Fahrzeugen und den rückläufigen Anteil von Elektroautos zurückgeführt wird. 2024 wurden rund 2,8 Mio. Pkw neu zugelassen 24, was etwa 26 % der EU-Zulassungen entspricht.25 Damit trägt Deutschland eine besonders große Verantwortung für die Senkung der CO2-Emissionen im europäischen Neuwagenmarkt.
Potentiale
Die CO2-basierte Zulassungssteuer könnte anfänglich jährlich rund 8 Mrd. Euro einbringen 26. Statt Kaufprämien für E-Autos – die Mitnahmeeffekte erzeugen und den Pkw-Bestand weiter wachsen lassen könnten – sollte das Geld in den Ausbau von ÖPNV, Rad- und Fußverkehr fließen, besonders in Regionen mit bislang unzureichendem Angebot.27
Quelle: siehe Fußnoten direkt im Text
Mit steigenden Steuersätzen für schwere Fahrzeuge sinkt deren Anteil an den Neuzulassungen. Das reduziert Platzbedarf, Straßenabnutzung und erhöht die Verkehrssicherheit – insbesondere in Städten (S. 125-126)
Quelle: Agora Verkehrswende (2022)
Risiken
Größere, emissionsintensive Fahrzeuge werden meist von einkommensstärkeren Haushalten gekauft. Es kann jedoch Einzelfälle geben, in denen Haushalte mit geringerem Einkommen auf größere Fahrzeuge angewiesen sind – zum Beispiel bei mehreren Kindern oder aus beruflichen Gründen. Wenn für diese Haushalte Elektrofahrzeuge keine realistische Option darstellen, etwa aufgrund fehlender Lademöglichkeiten, und gleichzeitig die Preise für gebrauchte Verbrenner infolge der Steuerreform steigen, könnte dies zu sozialen Härten führen. Solche Fälle sollten frühzeitig identifiziert und gegebenenfalls durch gezielte Ausgleichsmaßnahmen adressiert werden (vgl. S. 132-133). Frankreich bietet hier Beispiele für eine soziale Abfederung (siehe Praxisbeispiele).
Quelle: Agora Verkehrswende (2022)
Plug-in-Hybride (PHEV) haben nach WLTP-Standard in der Kfz-Steuer meist einen sehr niedrigen CO2-Emissionswert, da dieser Wert auf der Annahme eines überwiegend elektrischen Betriebs des Fahrzeugs basiert. Tatsächlich werden PHEV jedoch häufig im Verbrenner-Modus genutzt, wodurch die realen Emissionen etwa zwei- bis viermal höher sind, insbesondere bei Dienstwagen. Plug-in-Hybride sollten mit realistischeren CO2-Werten in die Kfz-Steuer einfließen, idealerweise basierend auf tatsächlichen Emissionen im Realbetrieb. Die rechtssichere Erfassung der Emissionswerte ist jedoch strittig. Daher bleibt derzeit nur die Nutzung der offiziell ausgewiesenen WLTP-Werte für die Kfz-Steuer; es sollte jedoch ein pauschaler Steueraufschlag für PHEV in Betracht gezogen werden. Zusätzlich sollte auf Förderungen von PHEV, wie Vergünstigungen bei der Dienstwagenbesteuerung und Kaufprämien, verzichtet werden.29 30
Quelle: siehe Fußnoten direkt im Text
Wenn die Pariser Klimaziele ernst genommen würden, hätte Deutschland eigentlich 2025 ein Neuzulassungsverbot für Verbrenner einführen müssen. Die Erstzulassungssteuer ist ein Kompromiss, solange ein solches Neuzulassungsverbot politisch nicht durchsetzbar ist. Sollte sich dies ändern, sollte das Neuzulassungsverbot für Verbrenner der Erstzulassungssteuer vorgezogen werden.
Quelle: Endt C (2022)
Die Niederlande erheben seit 2007 eine CO2-basierte Zulassungssteuer, die bereits ab dem ersten Gramm CO2 greift und stark progressiv ausgestaltet ist (Austrup T, Kaul A 2020, S. 22). Diese konsequente Besteuerung hat sich als wirksames Lenkungsinstrument erwiesen: Während der durchschnittliche CO2-Ausstoß von Neuwagen in den Niederlanden 2001 noch auf dem gleichen Niveau lag wie in Deutschland, sank er dort bis 2020 um fast 50 %. In Deutschland betrug der Rückgang im selben Zeitraum lediglich 36 Prozent (ebd., S. 16). Auch der Anteil von E-Autos entwickelte sich deutlich dynamischer: 2020 lag er in den Niederlanden bei 25 Prozent, in Deutschland bei unter 7 Prozent (Greenpeace e.V. 2022). Zudem hat die progressive Besteuerung dazu beigetragen, emissionsintensive Pkw weitgehend aus dem Markt zu drängen (Austrup T, Kaul A 2020, S. 28).
Die durchschnittlichen CO2-Emissionen der Pkw-Neuwagenflotte in den Niederlanden sind im Jahr 2024 im Vergleich zu 2021 von 95,7 g/km um 31,8 Prozent auf 65,3 g/km gesunken (Statista 2025a).
Quellen
Norwegen ist mit Abstand europäischer Spitzenreiter bei der CO2-Reduktion der Neuwagenflotte und hat seit langem hohe Kfz-Zulassungssteuern, die 100% des Fahrzeugwerts vor Steuern oder mehr betragen können. Seit 2007 bezieht die Zulassungsteuer die CO2-Intensität des Fahrzeugs in ihre Bemessungsgrundlage ein. Seit 2018 bemisst sich die Steuer nicht mehr an der Motorleistung, sondern an CO2-Ausstoß, Gewicht und Stickoxid(NOx)-Emissionen (Eskeland, Yan 2021, S. 15-16).
Gewichts- und CO2-Steuer sind stark progressiv ausgestaltet. Der CO2-Anteil macht den größten Teil der gesamten Zulassungssteuer aus und die Steuersätze werden jährlich erhöht und die Grenzwerte verschärft. Die Stickoxid-Steuer verläuft linear und ihr Anteil ist in der Regel deutlich geringer als die der anderen Komponenten. Die Wirksamkeit der norwegischen Steuer beruht auf ihrer kontinuierlichen CO2-Bepreisung: Da jedes einzelne Gramm CO2 besteuert wird, erzeugt bereits eine geringe Emissionsminderung einen messbaren finanziellen Anreiz (Eskeland, Yan 2021, S. 32).
Im Jahr 2021 betrug die Erstzulassungssteuer für einen Benzin-SUV häufig mehr als 20.000 Euro. Dieser Betrag ergab sich jeweils zur Hälfte aus der CO2- und der Gewichtskomponente (Agora V. 2022, S. 60). Ein direkter Vergleich von VW Golf-Varianten zeigte: Obwohl die Benzinversion vor Steuern 11.000 Euro günstiger war, war sie nach Zulassungs- und Mehrwertsteuer in Norwegen teurer als die Elektrovariante. Bei größeren Verbrennern kann die Steuerlast sogar über dem Fahrzeugwert liegen. Emissionsfreie Fahrzeuge profitieren zudem von Vergünstigungen wie kostenloser Nutzung von Fähren, Mautstraßen, Parkplätzen oder Busspuren. Plug-in-Hybride spielen dagegen kaum eine Rolle (Schirmer 2025, S. 237-238).
DIe durchschnittlichen CO2-Emissionen der Pkw-Neuwagenflotte in Norwegen sind im Jahr 2024 im Vergleich zu 2021 von 27,6 g/km um 57,2 Prozent auf 11,8 g/km gesunken (Statisa 2025a).
Dänemark erhebt eine im europäischen Vergleich besonders hohe Erstzulassungssteuer: Sie beträgt je nach Fahrzeugpreis zwischen 25 % und 150 % des Kaufpreises. Für lokal emissionsfreie Fahrzeuge und Plugin-Hybride gibt es Vergünstigungen bei der Erstzulassungssteuer, die jedoch bis 2035 abgebaut werden. Dazu kommt eine mit jedem Gramm CO2/km steigende CO2-Komponente.
Die durchschnittlichen CO2-Emissionen der Pkw-Neuwagenflotte in Dänemark sind im Jahr 2024 im Vergleich zu 2021 von 92,6 g/km um ca. 35 Prozent auf 60,3 g/km gesunken.
Quellen
Frankreich hat im Jahr 2008 ein Bonus-Malus-System eingeführt, das einen Rabatt (Bonus) für Fahrzeuge mit niedrigen CO2-Werten gewährt, während Fahrzeuge mit hohen Emissionen eine Strafzahlung (Malus) leisten müssen. Bei Einführung des Bonus haben noch alle Neuzulassungen mit Emissionen von unter 130 Gramm CO2 pro Kilometer einen Bonus erhalten (Agora V 2022, S. 61).
Dieses System hatte anfänglich zwei wesentliche Nachteile: Der Malus setzte erst oberhalb der durchschnittlichen CO2-Emissionswerte ein und entfaltete demzufolge kaum eine Lenkungswirkung (ebd. S. 129). Im Gegenteil, das System hatte den unerwünschten Nebeneffekt, dass die Pkw-Flotte insgesamt angewachsen ist. Zudem ist es schwierig, die Einnahmen und Ausgaben eines solchen System auszutarieren, so mussten die Boni in den ersten drei Jahren nach Einführung mit jährlich 300 Mio. Euro aus dem Staatshaushalt finanziert werden (Greenpeace/FÖS 2020, S. 20).
Allerdings wurden und werden die Bedingungen für die Boni und Mali stetig verschärft (Agora V 2022, S. 61). Die maximale Höhe des Malus ist auf inzwischen 70.000 Euro gestiegen. Des Weiteren wurde 2022 ein Malus für besonders schwere Verbrenner-Pkw eingeführt. Seit 2020 wird der Bonus nur noch für Fahrzeuge mit 0 gCO2/km gewährt. Und seit 2024 ist der Bonus zusätzlich an Kriterien wie CO2-Emissionen bei Produktion von Fahrzeug und Batterie, Gewicht, Herkunft und Umweltwirkungen von Herstellung und Transport gekoppelt.
DIe durchschnittlichen CO2-Emissionen der Pkw-Neuwagenflotte in Frankreich sind im Jahr 2024 im Vergleich zu 2021 von 108,6 g/km um 13,4 Prozent auf 94,1 g/km gesunken (Statista 2025a).
Quellen
Schweden hat 2018 ein Bonus-Malus-System eingeführt, was den Abwärtstrend der durchschnittlichen CO2-Emissionen der Neuwagen beschleunigt hat. Die schwedische Regierung hat den Bonus aber Ende 2022 auslaufen lassen mit der Begründung, dass die Kosten für Erwerb und Betrieb eines Elektroautos vergleichbar mit denen eines Verbrennerautos geworden seien, die staatliche Förderung also nicht mehr gerechtfertigt sei. Nach dem Auslaufen des Bonus verlangsamte sich der Rückgang der CO2-Emissionen zwar leicht, blieb aber weiterhin signifikant. Auch der Anteil der Elektroautos an den Neuzulassungen stieg weiter an – wenn auch etwas langsamer als zuvor (Greenpeace/FÖS 2025, S. 6).
DIe durchschnittlichen CO2-Emissionen der Pkw-Neuwagenflotte in Schweden sind im Jahr 2024 im Vergleich zu 2021 von 88,3 gCO₂/km um knapp 30 Prozent auf 62 gCO₂/km gesunken (Statista 2025a).
Expertenrat für Klimafragen (2025) Prüfbericht zur Berechnung der deutschen Treibhausgasemissionen für das Jahr 2024 und zu den Projektionsdaten 2025, S. 82
Expertenrat für Klimafragen (2025) Prüfbericht zur Berechnung der deutschen Treibhausgasemissionen für das Jahr 2024 und zu den Projektionsdaten 2025, S. 133
Agora Verkehrswende (2022) Steuersignale zur Transformation der Pkw-Flotte (Gesamtbericht), S. 125-126
European Environment Agency (EEA) (2025) Monitoring of CO2 emissions from passenger cars.
Portal der Europäischen Union (2023) Durchführungsbeschluss (EU) 2023/1623 der Kommission vom 3. August 2023 zur Festlegung der Werte für die Leistung von Herstellern und Emissionsgemeinschaften von Herstellern neuer Personenkraftwagen und neuer leichter Nutzfahrzeuge für das Kalenderjahr 2021 sowie der Werte, die gemäß der Verordnung (EU) 2019/631 des Europäischen Parlaments und des Rates für die Berechnung der Zielvorgaben für die spezifischen Emissionen ab 2025 zu verwenden sind, und zur Berichtigung des Durchführungsbeschlusses (EU) 2022/2087 (Bekannt gegeben unter Aktenzeichen C(2023) 5068)
Reformvorschlag Kfz-Steuer: Wie eine Zulassungssteuer Klimaschutz im Verkehr voranbringen kann, S. 6
Statista (2025a) Kohlendioxid-Emissionen neuer Pkw in der EU.
Statista (2025b) Pkw-Neuzulassungen - Hubraumgröße 2021.
Statista (2025c) Pkw-Neuzulassungen - Leergewicht 2024.
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/12944/umfrage/entwicklung-des-leergewichts-von-neuwagen/
Statista (2025c) Pkw-Neuzulassungen - Leergewicht 2024.
Greenpeace e.V., Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) (2025) Mit Steuern gegenlenken. Wie eine Neuzulassungssteuer eine Umweltprämie gegenfinanzieren und den Absatz von E-Autos beflügeln kann, S. 3
Bär H, Runkel M, Büchele J (2022) Elektromobilität fair finanzieren. Wie eine Zulassungssteuer sozial gerecht und fiskalisch nachhaltig den Klimaschutz voranbringt, S. 12
Greenpeace e.V., Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) (2020) Reformvorschlag Kfz-Steuer: Wie eine Zulassungssteuer Klimaschutz im Verkehr voranbringen kann, S. 24-25
Agora Verkehrswende (2022) Steuersignale zur Transformation der Pkw-Flotte (Gesamtbericht), S. 139
Agora Verkehrswende (2022) Steuersignale zur Transformation der Pkw-Flotte (Gesamtbericht), S. 63-67
Bär H, Runkel M, Büchele J (2022) Elektromobilität fair finanzieren. Wie eine Zulassungssteuer sozial gerecht und fiskalisch nachhaltig den Klimaschutz voranbringt, S. 21
Greenpeace e.V., Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) (2025) Mit Steuern gegenlenken. Wie eine Neuzulassungssteuer eine Umweltprämie gegenfinanzieren und den Absatz von E-Autos beflügeln kann, S. 4-5
GermanZero e.V. (2022) 1,5-Grad-Gesetzespaket, Kapitel 4: Verkehr, Abschnitt I. 1. c) aa) Haltung und Erwerb von Pkws klimagerecht besteuern, S. 672
Greenpeace e.V., Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) (2020) Reformvorschlag Kfz-Steuer: Wie eine Zulassungssteuer Klimaschutz im Verkehr voranbringen kann, S. 22
Eskeland GS, Yan S (2021) The Norwegian CO2-differentiated motor vehicle registration tax: An extended Cost-Benefit Analysis. OECD, Paris, S. 16
Bär H, Runkel M, Büchele J (2022) Elektromobilität fair finanzieren. Wie eine Zulassungssteuer sozial gerecht und fiskalisch nachhaltig den Klimaschutz voranbringt, S. 23
Austrup T, Kaul A (2020) Wie eine Neuzulassungssteuer den Klimaschutz im Autoverkehr voranbringen kann. Ein europäischer Vergleich, S. 31-32
Öko-Institut e.V. (2017) Die Umstellung von NEFZ auf WLTP und deren Wirkung auf die Effektivität und die Fortschreibung der CO2-Emissionsstandards nach 2020, S. 3
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Statista (2025d) Pkw-Neuzulassungen Europa nach Ländern 2024.
Statista (2025e) Pkw-Neuzulassungen in der EU 2024.
Greenpeace e.V., Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) (2020) Reformvorschlag Kfz-Steuer: Wie eine Zulassungssteuer Klimaschutz im Verkehr voranbringen kann, S. 21
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Austrup T, Kaul A (2020) Wie eine Neuzulassungssteuer den Klimaschutz im Autoverkehr voranbringen kann. Ein europäischer Vergleich, S. 22
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Eskeland GS, Yan S (2021) The Norwegian CO2-differentiated motor vehicle registration tax: An extended Cost-Benefit Analysis. OECD, Paris, S. 16
Eskeland GS, Yan S (2021) The Norwegian CO2-differentiated motor vehicle registration tax: An extended Cost-Benefit Analysis. OECD, Paris, S. 32
Schirmer A (2024) Norwegen: Musterland für eine klimaneutrale Gesellschaft? In: Schirmer A (Hrsg) Tops Flops Myth. Hypes Im Automob. Mark. Springer, Berlin, Heidelberg, S. 237-238
Das Dänische Kraftfahrzeugamt (Motorstyrelsen) (2025) Zulassungssteuer.
Bär H, Runkel M, Büchele J (2022) Elektromobilität fair finanzieren. Wie eine Zulassungssteuer sozial gerecht und fiskalisch nachhaltig den Klimaschutz voranbringt, S. 26
Agora Verkehrswende (2022) Steuersignale zur Transformation der Pkw-Flotte (Gesamtbericht), S. 61
Agora Verkehrswende (2022) Steuersignale zur Transformation der Pkw-Flotte (Gesamtbericht), S. 129
Greenpeace e.V., Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) (2020) Reformvorschlag Kfz-Steuer: Wie eine Zulassungssteuer Klimaschutz im Verkehr voranbringen kann, S. 20
Ministères économiques et financiers (2025a) Malus automobile : quelles taxes devez-vous payer?
Frankreich verschärft Strafsteuer für umweltschädliche, schwere Neufahrzeuge.
Greenpeace e.V., Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) (2020) Reformvorschlag Kfz-Steuer: Wie eine Zulassungssteuer Klimaschutz im Verkehr voranbringen kann, S. 10
Ministères économiques et financiers (2025b) Achat d’un véhicule : comment fonctionne le bonus écologique?
Greenpeace e.V., Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) (2025) Mit Steuern gegenlenken. Wie eine Neuzulassungssteuer eine Umweltprämie gegenfinanzieren und den Absatz von E-Autos beflügeln kann, S. 6
Agora Verkehrswende (2022) Steuersignale zur Transformation der Pkw-Flotte (Gesamtbericht), S. 132-133
Zuständige Bundesminister:innen
Bundestagsabgeordnete aus den zuständigen Ausschüssen
Die Niederlande erheben seit 2007 eine CO2-basierte Zulassungssteuer, die bereits ab dem ersten Gramm CO2 greift und stark progressiv ausgestaltet ist (Austrup T, Kaul A 2020, S. 22). Diese konsequente Besteuerung hat sich als wirksames Lenkungsinstrument erwiesen: Während der durchschnittliche CO2-Ausstoß von Neuwagen in den Niederlanden 2001 noch auf dem gleichen Niveau lag wie in Deutschland, sank er dort bis 2020 um fast 50 %. In Deutschland betrug der Rückgang im selben Zeitraum lediglich 36 Prozent (ebd., S. 16). Auch der Anteil von E-Autos entwickelte sich deutlich dynamischer: 2020 lag er in den Niederlanden bei 25 Prozent, in Deutschland bei unter 7 Prozent (Greenpeace e.V. 2022). Zudem hat die progressive Besteuerung dazu beigetragen, emissionsintensive Pkw weitgehend aus dem Markt zu drängen (Austrup T, Kaul A 2020, S. 28).
Die durchschnittlichen CO2-Emissionen der Pkw-Neuwagenflotte in den Niederlanden sind im Jahr 2024 im Vergleich zu 2021 von 95,7 g/km um 31,8 Prozent auf 65,3 g/km gesunken (Statista 2025a).
Quellen
Norwegen ist mit Abstand europäischer Spitzenreiter bei der CO2-Reduktion der Neuwagenflotte und hat seit langem hohe Kfz-Zulassungssteuern, die 100% des Fahrzeugwerts vor Steuern oder mehr betragen können. Seit 2007 bezieht die Zulassungsteuer die CO2-Intensität des Fahrzeugs in ihre Bemessungsgrundlage ein. Seit 2018 bemisst sich die Steuer nicht mehr an der Motorleistung, sondern an CO2-Ausstoß, Gewicht und Stickoxid(NOx)-Emissionen (Eskeland, Yan 2021, S. 15-16).
Gewichts- und CO2-Steuer sind stark progressiv ausgestaltet. Der CO2-Anteil macht den größten Teil der gesamten Zulassungssteuer aus und die Steuersätze werden jährlich erhöht und die Grenzwerte verschärft. Die Stickoxid-Steuer verläuft linear und ihr Anteil ist in der Regel deutlich geringer als die der anderen Komponenten. Die Wirksamkeit der norwegischen Steuer beruht auf ihrer kontinuierlichen CO2-Bepreisung: Da jedes einzelne Gramm CO2 besteuert wird, erzeugt bereits eine geringe Emissionsminderung einen messbaren finanziellen Anreiz (Eskeland, Yan 2021, S. 32).
Im Jahr 2021 betrug die Erstzulassungssteuer für einen Benzin-SUV häufig mehr als 20.000 Euro. Dieser Betrag ergab sich jeweils zur Hälfte aus der CO2- und der Gewichtskomponente (Agora V. 2022, S. 60). Ein direkter Vergleich von VW Golf-Varianten zeigte: Obwohl die Benzinversion vor Steuern 11.000 Euro günstiger war, war sie nach Zulassungs- und Mehrwertsteuer in Norwegen teurer als die Elektrovariante. Bei größeren Verbrennern kann die Steuerlast sogar über dem Fahrzeugwert liegen. Emissionsfreie Fahrzeuge profitieren zudem von Vergünstigungen wie kostenloser Nutzung von Fähren, Mautstraßen, Parkplätzen oder Busspuren. Plug-in-Hybride spielen dagegen kaum eine Rolle (Schirmer 2025, S. 237-238).
DIe durchschnittlichen CO2-Emissionen der Pkw-Neuwagenflotte in Norwegen sind im Jahr 2024 im Vergleich zu 2021 von 27,6 g/km um 57,2 Prozent auf 11,8 g/km gesunken (Statisa 2025a).
Dänemark erhebt eine im europäischen Vergleich besonders hohe Erstzulassungssteuer: Sie beträgt je nach Fahrzeugpreis zwischen 25 % und 150 % des Kaufpreises. Für lokal emissionsfreie Fahrzeuge und Plugin-Hybride gibt es Vergünstigungen bei der Erstzulassungssteuer, die jedoch bis 2035 abgebaut werden. Dazu kommt eine mit jedem Gramm CO2/km steigende CO2-Komponente.
Die durchschnittlichen CO2-Emissionen der Pkw-Neuwagenflotte in Dänemark sind im Jahr 2024 im Vergleich zu 2021 von 92,6 g/km um ca. 35 Prozent auf 60,3 g/km gesunken.
Quellen
Frankreich hat im Jahr 2008 ein Bonus-Malus-System eingeführt, das einen Rabatt (Bonus) für Fahrzeuge mit niedrigen CO2-Werten gewährt, während Fahrzeuge mit hohen Emissionen eine Strafzahlung (Malus) leisten müssen. Bei Einführung des Bonus haben noch alle Neuzulassungen mit Emissionen von unter 130 Gramm CO2 pro Kilometer einen Bonus erhalten (Agora V 2022, S. 61).
Dieses System hatte anfänglich zwei wesentliche Nachteile: Der Malus setzte erst oberhalb der durchschnittlichen CO2-Emissionswerte ein und entfaltete demzufolge kaum eine Lenkungswirkung (ebd. S. 129). Im Gegenteil, das System hatte den unerwünschten Nebeneffekt, dass die Pkw-Flotte insgesamt angewachsen ist. Zudem ist es schwierig, die Einnahmen und Ausgaben eines solchen System auszutarieren, so mussten die Boni in den ersten drei Jahren nach Einführung mit jährlich 300 Mio. Euro aus dem Staatshaushalt finanziert werden (Greenpeace/FÖS 2020, S. 20).
Allerdings wurden und werden die Bedingungen für die Boni und Mali stetig verschärft (Agora V 2022, S. 61). Die maximale Höhe des Malus ist auf inzwischen 70.000 Euro gestiegen. Des Weiteren wurde 2022 ein Malus für besonders schwere Verbrenner-Pkw eingeführt. Seit 2020 wird der Bonus nur noch für Fahrzeuge mit 0 gCO2/km gewährt. Und seit 2024 ist der Bonus zusätzlich an Kriterien wie CO2-Emissionen bei Produktion von Fahrzeug und Batterie, Gewicht, Herkunft und Umweltwirkungen von Herstellung und Transport gekoppelt.
DIe durchschnittlichen CO2-Emissionen der Pkw-Neuwagenflotte in Frankreich sind im Jahr 2024 im Vergleich zu 2021 von 108,6 g/km um 13,4 Prozent auf 94,1 g/km gesunken (Statista 2025a).
Quellen
Schweden hat 2018 ein Bonus-Malus-System eingeführt, was den Abwärtstrend der durchschnittlichen CO2-Emissionen der Neuwagen beschleunigt hat. Die schwedische Regierung hat den Bonus aber Ende 2022 auslaufen lassen mit der Begründung, dass die Kosten für Erwerb und Betrieb eines Elektroautos vergleichbar mit denen eines Verbrennerautos geworden seien, die staatliche Förderung also nicht mehr gerechtfertigt sei. Nach dem Auslaufen des Bonus verlangsamte sich der Rückgang der CO2-Emissionen zwar leicht, blieb aber weiterhin signifikant. Auch der Anteil der Elektroautos an den Neuzulassungen stieg weiter an – wenn auch etwas langsamer als zuvor (Greenpeace/FÖS 2025, S. 6).
DIe durchschnittlichen CO2-Emissionen der Pkw-Neuwagenflotte in Schweden sind im Jahr 2024 im Vergleich zu 2021 von 88,3 gCO₂/km um knapp 30 Prozent auf 62 gCO₂/km gesunken (Statista 2025a).
Expertenrat für Klimafragen (2025) Prüfbericht zur Berechnung der deutschen Treibhausgasemissionen für das Jahr 2024 und zu den Projektionsdaten 2025, S. 82
Expertenrat für Klimafragen (2025) Prüfbericht zur Berechnung der deutschen Treibhausgasemissionen für das Jahr 2024 und zu den Projektionsdaten 2025, S. 133
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European Environment Agency (EEA) (2025) Monitoring of CO2 emissions from passenger cars.
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Schirmer A (2024) Norwegen: Musterland für eine klimaneutrale Gesellschaft? In: Schirmer A (Hrsg) Tops Flops Myth. Hypes Im Automob. Mark. Springer, Berlin, Heidelberg, S. 237-238
Das Dänische Kraftfahrzeugamt (Motorstyrelsen) (2025) Zulassungssteuer.
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Ministères économiques et financiers (2025a) Malus automobile : quelles taxes devez-vous payer?
Frankreich verschärft Strafsteuer für umweltschädliche, schwere Neufahrzeuge.
Greenpeace e.V., Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) (2020) Reformvorschlag Kfz-Steuer: Wie eine Zulassungssteuer Klimaschutz im Verkehr voranbringen kann, S. 10
Ministères économiques et financiers (2025b) Achat d’un véhicule : comment fonctionne le bonus écologique?
Greenpeace e.V., Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) (2025) Mit Steuern gegenlenken. Wie eine Neuzulassungssteuer eine Umweltprämie gegenfinanzieren und den Absatz von E-Autos beflügeln kann, S. 6
Agora Verkehrswende (2022) Steuersignale zur Transformation der Pkw-Flotte (Gesamtbericht), S. 132-133
Zuständige Bundesminister:innen
Bundestagsabgeordnete aus den zuständigen Ausschüssen